Gehör

Die Welt der Geräu­sche, der Klän­ge und der Spra­che erschliesst sich dem Men­schen über das Gehör. Die im Ohr auf­ge­fan­ge­nen Schall­wel­len wer­den in Signa­le umge­wan­delt, die über Ner­ven­bah­nen ins Hör­zen­trum des Gehirns gelan­gen und dort aus­ge­wer­tet und inter­pre­tiert wer­den. Wie die­se kom­ple­xen Vor­gän­ge ablau­fen, konn­te bis heu­te noch nicht bis ins letz­te Detail erforscht werden.

Ana­to­mie des mensch­li­chen Ohrs

Das Hör­or­gan des Men­schen umfasst das äus­se­re Ohr, das Mit­tel­ohr und das Innen­ohr, die Hör­bah­nen sowie die im Gross­hirn und im Stamm­hirn lie­gen­den audi­tiven Reiz­ver­ar­bei­tungs­zen­tren. Gesamt­haft han­delt es sich um ein äus­serst kom­pli­zier­tes und zugleich hoch­prä­zi­ses System.

Ein Mensch ver­gisst den Lärm, den er erlitt; sein Kör­per aber ver­gisst ihn nicht». Die­ser Aus­spruch zeigt die Grund­pro­ble­ma­tik der Lärm­schwer­hö­rig­keit auf: Die vor­über­ge­hen­de Stra­pa­zie­rung des Gehörs bleibt meist ohne direkt fühl­ba­re Fol­gen, doch sum­miert sich die Wie­der­ho­lung sol­cher Stö­run­gen nach und nach zu einem emp­find­li­chen und nicht wie­der rück­gän­gig zu machen­den Hörverlust.

Tin­ni­tus ist ein in unse­ren Brei­ten­gra­den sehr stark ver­brei­te­tes Lei­den: Es wird geschätzt, dass in Euro­pa gut 15 Pro­zent der Bevöl­ke­rung von Ohr­ge­räu­schen betrof­fen sind. Davon wie­der­um lei­den rund drei Pro­zent – oder etwa 5 Pro­mil­le der Gesamt­be­völ­ke­rung – unter sehr schwe­ren Tin­ni­tus­for­men. Über­trägt man die­se Zah­len auf die Schweiz, so bedeu­tet dies, dass hier­zu­lan­de gegen eine Mil­li­on Men­schen in irgend­ei­ner Form vor­über­ge­hend oder dau­ernd von Tin­ni­tus betrof­fen sind. Rund 30 000 davon dürf­ten the­ra­pie­be­dürf­tig sein.

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